Prof. Shmuel Banai, Director, Division of Cardiology, the Tel Aviv souraski Medical Center, Tel Aviv (Israel)

Ein technologischer Traum wird Wirklichkeit

Ein Interview mit Professor Shmuel Banai, Direktor; Abteilung für Kardiologie, Tel Aviv Souraski Medical Center, Tel Aviv, Israel

„Professor Shmuel Banai hatte im Laufe seiner beruflichen Laufbahn stets das Ziel vor Augen, alle kardiologischen Informationen zusammenzuführen, um seine klinischen und administrativen Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten, die Betreuung der Patientinnen und Patienten insgesamt zu verbessern und zusätzliche Kapazitäten für die weitere Forschung und fachliche Lehre in einem der weltweit führenden kardiologischen Forschungszentren zu schaffen. Das mit diesem System erzielte Ergebnis hat selbst seine kühnsten Träume übertroffen.“
Prof. Banai ist Autor von über 200 in Fachkreisen anerkannten Veröffentlichungen, Buchbeiträgen und über 400 Kurzberichten und hat an zahlreichen klinischen und vorklinischen Forschungsstudien auf dem Gebiet der Kardiologie, der interventionellen Kardiologie sowie der Arzneimitteltherapie teilgenommen, von denen viele in seinem großen Forschungszentrum initiiert wurden. Darüber hinaus ist er maßgeblich an der Entwicklung neuer medizinischer Geräte beteiligt, von denen zwei mittlerweile in Krankenhäusern weltweit im Einsatz sind.
Das Tel Aviv Sourasky Medical Center ist das größte kardiologische Zentrum in Israel, sowohl wegen seiner kardiologischen Intensivstation, der Elektrophysiologie, der Tagesklinik und der Ambulanz (wobei letztere im Jahr 2020 in Bezug auf ihre Online-Fähigkeiten gewachsen ist) als auch wegen seiner Forschung.
„Wir sind auf dem Gebiet der Kardiologie sehr bedeutend und wollen ein Kompetenzzentrum werden. Viele unserer medizinischen Fachkräfte im Bereich der Kardiologie sind führende Köpfe auf ihrem Gebiet und waren vor Covid-19 in der ganzen Welt unterwegs, um neue Geräte, Technologien und Verfahren zu lehren“, erklärt Prof. Banai.

Die wichtigste Entwicklung des Jahres
Das Krankenhaus besitzt nun ein einziges IT-System, in dem alle klinischen Daten, Messwerte und Aufnahmen gesammelt werden und das eine vollständige kardiologische Patientenanamnese ermöglicht.
„Bis zur Umstellung auf dieses System war uns nicht bewusst, wie sehr wir mit der Optimierung der Arbeitsabläufe zu kämpfen hatten“, erinnert sich Banai. „Jetzt kämpfen wir nicht mehr, wir finden keine Lücken mehr im System, eine Abhängigkeit von einem anderen System oder einer anderen Datei gehört der Vergangenheit an!“
Neue Möglichkeiten durch konstante Entwicklungen
Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten für den diagnostischen Prozess werden erst jetzt deutlich. „Es ist wie ein wahrgewordener Traum, denn alles ist nun an einem Ort. Aber selbst falls wir etwas vermissen sollten, hat die Entwicklungsabteilung es bereits als zukünftige Anforderung in die Roadmap aufgenommen und wird es in Kürze in die Systemfunktionalität aufnehmen.“
Es ist ein CVIS (Cardiovascular Information System, dt. Informationssystem für kardiovaskuläre Daten), das an die Bedürfnisse der Benutzer angepasst werden kann und Berichte in verschiedenen Sprachen liefert, wie Prof. Banai weiter ausführt: „Es ist mehr als nur ein Werkzeug zur Überprüfung von Bildern. Das System gibt uns die absolute Kontrolle und verwaltet jedes Detail in jedem Verfahren, in jeder Ecke und in unserer gesamten Abteilung. Der Nutzen ist enorm, und je mehr man es einsetzt, desto klarer werden die Möglichkeiten, die man damit hat.“
Nicht nur für Manager
Das System entwickelt sich ständig weiter und beeindruckt nicht nur das Geschäftsführungsteam, sondern auch die Ärzteschaft und das Pflegepersonal, die damit ein Instrument haben, das ihnen die volle Kontrolle gibt. Die vollständige Integration von CVIS, den Informationssystemen des Krankenhauses, den zentralen Lagern und den Smart Cabinets macht den entscheidenden Unterschied aus. Durch das strukturierte Berichtswesen, das alle verschiedenen Datenquellen miteinander verbindet, können die medizinischen Fachkräfte ihre Arbeit besser erledigen. „Sie haben nun weniger Aufwand, da die Techniker, die das System bedienen, den Verwaltungsaufwand übernehmen, sodass sich die Ärzteschaft auf die Wissenschaft, die Forschung und natürlich die Patientenversorgung konzentrieren kann.“
Effizienzsteigerung bei der Patientenversorgung
Ein patientenorientierter und evidenzbasierter Pflegeprozess ist jetzt ein Eckpfeiler der Abteilungsarbeit, denn jetzt können alle Daten an einem Ort abgerufen werden, sind erheblich leichter abfragbar und sehr zuverlässig. Die medizinischen Fachkräfte können sich auch problemlos austauschen und gemeinsame Maßnahmen planen, wodurch sich die diagnostischen und therapeutischen Verfahren verbessert haben.
„Die Besprechungen des Kardiologenteams laufen jetzt völlig reibungslos ab, da wir alle innerhalb von Sekunden Z“ betont Prof. Banai. „Ab 6:30 Uhr können wir jeden Fall vom Vortag im System überprüfen. Um 7:30 Uhr überprüfen wir bereits alle neu aufgenommenen Patientinnen und Patienten mit all ihren Bildaufnahmen, EKG-Berichten und elektrophysiologischen Daten von Herzschrittmachern.“
Medizinische und finanzielle Kontrolle
Das neue System gibt dem medizinischen Fachpersonal mehr Zeit, sich auf die Behandlung der Patientinnen und Patienten zu konzentrieren, und auch die Verwaltung des Krankenhauses ist viel einfacher, da Inventar, Finanzen und Lagerlieferungen durch zuverlässige Daten gestützt werden. „Vorbei die Zeiten von Notizblöcken und ellenlangen Excel-Dateien! Es ist eine ganz neue Welt, in der wir Berichte erstellen können, die sowohl auf Ebene der Fachabteilungen als auch auf Ebene der Krankenhausverwaltung genutzt werden können. Durch die Integration von Smart Cabinets lässt sich das Inventar genau überwachen, und zwar mit Daten, die bis zum Verbrauch einer Pflegekraft an einem bestimmten Tag zurückreichen. Das ist wirklich beeindruckend", erklärt Banai.
Ein mit dem medizinischen Fortschritt mitwachsender IT-Partner
Mehr als 80 % der Krankenhaussysteme sind inzwischen integriert, aber der IT-Partner entwickelt die Software auf Grundlage der Anforderungen der Endbenutzer weiter, die den Sicherheits- und Qualitätsstandards für medizinische Geräte voll und ganz gerecht werden. Prof. Banai geht sogar noch weiter: „Wir möchten, dass jemand aus ihrem Team mit uns zusammenarbeitet, um örtliche Anpassungen zu entwickeln, die vielleicht einzigartig für unsere Anforderungen sind, aber nicht die kontinuierlichen Entwicklungen und verbesserten Fähigkeiten des Systems als Ganzes beeinträchtigen.“
Die Zukunft der IT im Gesundheitswesen und die Entwicklung von CVIs und PAC-Systemen
Prof. Banai stellt sich eine noch bessere Zukunft mit diesem IT-Partner vor: „Unser Krankenhaus ist ein Kompetenzzentrum. Unsere Kardiologie genießt international ein hohes Ansehen, und dank dieser Technologie haben wir jetzt einen Wettbewerbsvorteil. Doch es gibt immer mehr Systeme, die über Angiographie, CT, FFR und MRT hinausgehen. Das PACS-System und CVIS müssen harmonisch zusammenarbeiten. Der ultimative Wunsch ist es, die gesamte Bildgebung im Krankenhaus zu steuern, nicht nur die Kardiologie.“

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