Prof. Joachim Ehrlich, Head of Cardiology Electrophysyology St Josef's Hospital in Wiesbaden (Germany)

Ein langes Karriereziel wird umgesetzt

Ein Interview mit Professor Joachim Ehrlich, Leiter der Kardiologie und Elektrophysiologie des St. Josefs-Krankenhauses in Wiesbaden, Deutschland

„Der Grundpfeiler einer jeden kardiologischen Abteilung ist der Austausch von Informationen und die gemeinsame Planung einer strukturierten Behandlung. Wir müssen jetzt nicht mehr von einem System zum anderen wechseln, da sich alle Informationen in einem Programm befinden.“
Die Integration aller Daten aus der Kardiologie in ein einziges System ist ein zentrales Ziel, das Dr. Joachim Ehrlich während seiner gesamten Laufbahn verfolgt hat. In Zusammenarbeit mit Ebit wurde dieses Ziel verwirklicht, und gemeinsam verschieben sie die Grenzen des Machbaren immer weiter, um das beste Workflow-Management zu gewährleisten, die Effizienz der Ärzte zu steigern und die Qualität der Versorgung der Patientinnen und Patienten zu verbessern.
Dr. Joachim Ehrlich, dessen Forschungsarbeiten bereits vielfach in der Fachzeitschrift Heart Rhythm veröffentlicht wurden, verfügt über umfangreiche Erfahrungen auf allen Ebenen der Kardiologie, ist wissenschaftlicher Experte auf dem Gebiet der kardialen Elektrophysiologie und hat sich darüber hinaus auf die Erforschung des Vorhofflimmerns spezialisiert. Seit drei Jahren arbeitet er als Leiter der Kardiologie & Elektrophysiologie am St. Josefs-Krankenhaus eng mit anderen Kardiologen und Oberärzten zusammen, um die Behandlungsabläufe für die Patientinnen und Patienten auf der Station durch die Einführung und kontinuierliche Weiterentwicklung eines kardiovaskulären Informationssystems (CVIS) zu vereinheitlichen und zu verbessern.
Das St. Josefs-Hospital Wiesbaden verfügt in Zusammenarbeit mit der Universität Mainz über eine Herz- und Gefäßchirurgie. Die kardiologische Abteilung kann auf einen reichen Fundus an Erfahrung zurückgreifen, der es ihr ermöglicht, alle gängigen kardiologischen Verfahren und Techniken anzubieten: Koronarangiogramme, Elektrophysiologie, PM/ICD, Bildgebung, MRT, CT, Intravaskuläres, strukturelle Herzverfahren und endovaskuläre Behandlungen.

Die Bedeutung der Bündelung von Wissen
Bei einem so umfassenden Bereich der Kardiologie in einem so wichtigen Teil Deutschlands ist es wichtig, dass die Abteilung gut strukturiert ist, wie Dr. Ehrlich erklärt: „Wir benötigen viele verschiedene Fachrichtungen, die hier arbeiten, und wir haben so viel große Erfahrung, zum Beispiel in der Angiologie und Radiologie, aber auch in allen anderen Bereichen der Kardiologie. In der Regel haben die Patientinnen und Patienten eine Vielzahl unterschiedlicher Diagnosen, sodass wir Sachverständige aus vielen Bereichen benötigen.“
Diese Komplexität erhöht die Bedeutung eines strukturierten Zugriffs auf alle Krankenakten, so Ehrlich weiter: „Der wichtigste Pfeiler einer kardiologischen Abteilung ist natürlich die Möglichkeit, alle Schwerpunkte der verschiedenen Fachleute zu qualifizieren, um Informationen auszutauschen und gemeinsam eine strukturierte Therapie zu planen. Ich leite seit über zehn Jahren kardiologische Abteilungen, und wir hatten oft Stückwerk an IT-Strukturen, die nicht gut zusammenpassten. Mein großes berufliches Ziel war es, alle Bildgebungs- und Therapieverfahren in ein System zu integrieren.“
Verbesserung der Therapie durch ein flexibel strukturiertes CVIS
Die Arbeit mit Ebit hat die Abteilung diesem Ziel einer vollständigen kardiologischen Patientenanamnese ein gutes Stück näher gebracht, aber das war Ehrlich nicht genug: „Für mich persönlich ist entscheidend, dass das CVIS die Flexibilität bieten muss, alle Aspekte der Therapie zu übernehmen, diese aber in einer bestimmten vorgefertigten Struktur zu halten. Jetzt verwenden alle unsere Ärztinnen und Ärzte im Katheterlabor identische Textbausteine für verschiedene Therapien.“ Diese Struktur bedeutet aber auch eine Zeitersparnis: „Man muss jetzt nicht mehr von einem System zum anderen wechseln, da man alle Informationen in einem Programm hat - strukturiertes Berichtswesen mit Text, Rohdaten, Messwerten und Bildmaterial.“
Alle historischen Patientenunterlagen sind verfügbar und stehen im Mittelpunkt der Überlegungen des Herzteams zur optimalen Behandlung eines Patienten mit einer strukturellen Herzerkrankung, wie Dr. Ehrlich stolz feststellt: „Es ist alles so einfach zugänglich. Wir können all diese Daten zu jedem Zeitpunkt im Krankenhaus, auf der Station oder in der Klinik abrufen. Das hatten wir vorher noch nie.“
Integration bringt immer höheren Mehrwert
Die Etablierung eines patientenorientierten und evidenzbasierten Pflegeablaufs, der es allen Ärzten ermöglicht, auf Informationen zuzugreifen und diese auszutauschen sowie die täglichen Aktivitäten gemeinsam zu planen, ist zu einem Eckpfeiler der Arbeit des Kardiologenteams geworden. Die Umstellung ging für das Team schnell vonstatten, und jetzt gibt es einen regelmäßigen Rhythmus: „Es war ganz einfach, das System mit dem Team zu teilen, ebenso wie die ständigen Verbesserungen, an denen wir arbeiten, darunter wichtige Nachbearbeitungswerkzeuge. Wir haben jetzt die Möglichkeit, Studien und Daten externer Dienstleister in unser eigenes CVIS zu integrieren, und ich glaube, dass dies ein zukunftsweisender Weg sein wird, den alle kardiologischen Abteilungen verfolgen sollten. Die direkte Übertragung externer Daten wäre für ein Kardiologie-Team, das Patienten mit komplexen strukturellen Herzerkrankungen behandelt, ein großer Fortschritt.“
Die Zukunft für das St-Josefs-Krankenhaus und Ebit
Die Entwicklung des PACS- und CVIS-Systems schreitet schnell voran. Das deutsche Gesundheitswesen trennt strikt zwischen dem ambulanten und dem stationären Bereich, und es wird nun daran gearbeitet, eine sektorübergreifende Datenübertragung zu ermöglichen, wenn Patienten zwischen den beiden Bereichen verlegt werden.
Eine klar strukturierte und lückenlose Patientenakte ist nicht nur in rechtlicher Hinsicht wichtig, sondern bietet auch viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Krankenversorgung. Egal, ob Patienten zur Behandlung ins Krankenhaus überwiesen werden oder in der Notaufnahme ankommen, können Mediziner auf einfache Weise frühere Patientendaten zusammenführen und gleichzeitig alle aktuellen Vitaldaten des Betroffenen während des gesamten Verfahrens aufzeichnen.
Dr. Joachim Ehrlich fasst zusammen: „Wir würden sehr gerne alle bisherigen patientenbezogenen Daten in unser System einbinden und mit Ebit ist es eine Fortsetzung des kollaborativen Prozesses, um das System gemeinsam zu verbessern. Sie bringen nicht nur unsere Vorschläge ein, sondern auch ergänzende Neuentwicklungen, die wir schon immer integrieren konnten, sodass wir unsere Standards immer weiter verbessern und in die Zukunft blicken können.“

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