WIEN, 7. Oktober 2025 - Esaote, ein führender italienischer Innovator im Bereich der medizinischen Bildgebung – Ultraschall, dedizierte Magnetresonanz und medizinische IT – präsentierte IGenius, ein innovatives offenes MRT-System, das für Echtzeitkontrollen während Gliomoperationen entwickelt wurde, anlässlich des 25. Jahreskongresses der EANS (European Association of Neurosurgical Societies) vom 5. bis 9. Oktober in Wien.
I-Genius wurde von den Forschungs- und Entwicklungslabors von Esaote in Zusammenarbeit mit führenden Neurochirurgen entwickelt, um den kritischen Anforderungen bei Operationen von Hirntumoren gerecht zu werden.
Gliome sind die häufigsten primären malignen Hirntumoren und machen etwa 81 % der malignen intrakraniellen Tumoren aus. Der häufigste Gliom-Subtyp, das Glioblastom, macht etwa 45 % aller Gliome aus und hat eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von nur etwa 5 %. Ziel der Operation ist es, so viel des Tumors wie möglich zu entfernen. Wenn jedoch das Tumorgewebe mit bloßem Auge nur schwer vom gesunden Hirngewebe zu unterscheiden ist, besteht ein hohes Risiko für eine Restkrankheit. Klinische Studien zeigen, dass nach einer Teilresektion häufig ein Rezidiv auftritt.
Bildgebende Verfahren werden eingesetzt, um Resttumore zu identifizieren. Allerdings verschiebt sich das Gehirn, sobald die Hirnhäute geöffnet werden, insbesondere während der Gewebeentfernung. Diese Verschiebung führt zu einem Verlust der räumlichen Kohärenz zwischen präoperativer und intraoperativer Bildgebung, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Teile des Tumors zurückbleiben. Während Ultraschall und CT intraoperativ eingesetzt werden, hat Ultraschall ein begrenztes Sichtfeld und CT ist mit wiederholter ionisierender Strahlung verbunden; MRT vermeidet beide Einschränkungen. Bestehende intraoperative MRT-Systeme sind meist geschlossene Magnetgeräte, deren Installation und Wartung nicht nur kostspielig ist, sondern deren Einsatz während einer Operation auch sehr komplex ist, was entweder die Operationszeit verlängert oder den Patienten zusätzlichen Risiken aussetzt.
I-Genius von Esaote bietet ein anderes Modell. Es handelt sich um ein offenes MRT-System, das für den Einsatz in der Neurochirurgie optimiert wurde. Das System umfasst einen speziellen Operationstisch und Zubehörteile, die sicher und vollständig kompatibel mit der MRT-Anwendung sind. Der Patient verbleibt während des gesamten Eingriffs auf demselben Tisch und muss während der Operation nicht bewegt werden. Dadurch ist es möglich, während der Operation in kurzer Zeit MRTBilder zu erstellen, anhand derer Chirurgen überprüfen können, ob der Tumor vollständig entfernt wurde – bevor sie den Schädel wieder verschließen. Die Einrichtung reduziert die Komplexität, verkürzt die Dauer des Eingriffs und senkt das Risiko einer zweiten Operation.
Diese neue Lösung stand im Mittelpunkt des Symposiums „Expertise Meets Innovation: why the I–Genius MRI solution will Change Neurosurgery" (Fachwissen trifft Innovation: Warum die I–Genius-MRT-Lösung die Neurochirurgie verändern wird), das von Esaote auf dem EANS-Kongress veranstaltet wurde.
Dr. Roberto Herrera, Leiter der Neurochirurgie an der Clinica Adventista Belgrano in Buenos Aires, erklärte: „Das wirklich Innovative an I-Genius ist seine Fähigkeit, in jeder Phase der Neurochirurgie intraoperative Bildgebung zu ermöglichen. Dadurch kann der Chirurg die Läsion resezieren, das Ergebnis sofort überprüfen, die weitere Vorgehensweise präzise und sicher neu bewerten und dann den Eingriff zuversichtlich fortsetzen. Dieser Prozess kann während der Operation so oft wiederholt werden, wie es der Chirurg für notwendig erachtet, und gipfelt in einer abschließenden Überprüfung, die die Gewissheit liefert, dass die maximale sichere Resektion des Tumors erreicht wurde, während das gesunde Gehirn und die neurologischen Funktionen des Patienten erhalten werden."
„I-Genius stellt einen bedeutenden Meilenstein für Esaote dar", erklärte Franco Fontana, Geschäftsführer von Esaote. „Es ist das Ergebnis einer Strategie, die auf technologischer Innovation, angewandter Forschung und enger Zusammenarbeit mit der klinischen Gemeinschaft basiert. Mit diesem System betreten wir das Gebiet der intraoperativen MRT mit einer Lösung, die sowohl zugänglich als auch nachhaltig ist – sie bietet einen großen Mehrwert für die tägliche neurochirurgische Praxis und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten bei."